Das Zuhause sollte ein Rückzugsort sein, ein Ort der Entspannung und ein Zufluchtsort abseits vom Druck des Alltags. Komfort und Gemütlichkeit stehen dabei an erster Stelle - sei es das Sofa, auf dem Sie sitzen, der Teppich unter Ihren Füßen oder die Vorhänge, die Sie jeden Abend zuziehen. Verwandeln Sie kühle Oberflächen und verleihen Sie Ihrem Wohnraum Struktur und Wärme, indem Sie Baumwoll-, Leinen- und Wollstoffe verwenden, die sich nicht nur weich anfühlen, sondern auch optisch ansprechend sind.
Was man alles über einen Leinen Vorhang wissen sollte
Ursprung: Das Leinen ist die Stängelfaser der Lein- beziehungsweise -> Flachspflanze Linum usitatissium, eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Funde in Pfahlbauten aus der jüngeren Steinzeit zeigen, dass Leinen schon in der Vorgeschichte eine Rolle spielte. Für die alten Ägypter war weißes Leinen ein Symbol der Reinheit, sie kleideten deshalb Priester damit und hüllten Mumien darin ein. Später, im 12. und 13.Jahrhundert, war Deutschland im Flachsanbau führend. Mitte des 19.Jahrhunderts lief die preiswerte Baumwolle dem Leinen zwar mengenmäßig den Rang ab, seine Qualitäten aber blieben unerreicht: Es ist sehr gut verspinnbar, ein hervorragender Wärmeleiter, also kühlend bei Hitze, sehr reißfest, kaum elektrostatisch, aber schmutzabweisend und bakterienhemmend, sehr saugfähig, unempfindlich gegen Laufen, also kochfest, nicht flusend, im Griff kühl und trocken und von Natur aus seidig glänzend. Nur ein kleinen Problem gibt es: Leinen knittert. Das es "knittert edel" und wird durch dieses kleine "Manko" nur noch charaktervoller. Heute wird Leinen zu Tisch- und Bettwäsche ebenso verarbeitet wie zu Vorhang- und Dekostoffen -> Inbetweens und -> Möbelbezugstoffen. Die aufwändige Prozedur der Fasergewinnung ist immer noch dieselbe wie einst, nur dass heute Maschinen die härtesten Arbeiten übernehmen, die früher übrigens nur von Frauen ausgeführt wurden. Geerntet wird der Lein (sobald er braun wird, nennt man ihn Flachs) kurz vor der Samenreife. Zur ->Röste bleibt er ausgebreitet auf den Feldern liegen oder wird in Wasserbecken eingeweicht. Bakterien und Pilze beginnen dabei, die Stängel anzulösen. Beim Riffeln entfernt man die Fruchtkapsel, bevor dann durch Brechen und Schwingen die Faser wie beim Korndreschen von der Stängelspreu getrennt werden. Das Hecheln entfertn zuletzt die minderwertigen Kurzfasern und legt die goldbraunen Flachsfasern parallel. Aus ihnen wird das Rohleinen gesponnen und gewebt. Will man reines Weiß, muss es noch gebleicht werden. Übrigens: Im alten Ägypten stellte man von Hand Leinengewebe von einer solchen Feinheit her, wie sie bis heute maschinell kaum erreicht werden.Man nannte sie "gewebte Winde"!